Wappen

 

  ein Spiegel der Geschichte

 

 

  Donaumünster

 

Gespalten von Silber und Rot, belegt mit zwei am Spalt zusammenstoßenden dreilatzigen Fahnen in verwechselten Farben. Der Inhalt des Hohheitszeichens ist wie folgt zu begründen:

Im 13. u. 14. Jahrhundert ist in Donaumünster das Edelgeschlecht der Herren von Münster ansässig gewesen und hatte durch lange Jahre enge Verbindung mit dem Ort. Auf einem Siegel von 1256 ist das Wappen dieser Familie erhalten. Die Farbe Weiß/Rot weisen auch auf das Hochstift Augsburg und das Kloster Heilig Kreuz in Donauwörth hin.

(siehe dazu Ortschronik, S. 24)

 

 

 

  Erlingshofen

 

Das durch den goldenen Großbuchstaben „K“ gespaltene Schild stellt das alte Wappen des Klosters Kaisheim dar, welches bis zu seiner Auflösung 1802/1803 den größten Teil der Höfe zu „Erlungeshoven“ besaß.

Die Eisenhütchen vorne in den drei Reihen von Blau und Silber erinnern an die pappenheimischen Marschälle zu Biberbach, die zwischen 1214 und 1219 die Besitztümer von den ausgestorbenen edelfreien Herren von Biberbach übernahmen.

Das goldene Kleeblatt deutet auf das Kloster St. Ulrich und Afra in Augsburg hin, das seinen Besitz jedoch im späten Mittelalter aufgab.

 

 

 

  Zusum-Rettingen

 

Bis zur Gemeindegebietsreform eine Doppelgemeinde, die dann aufgespalten wurde. Rettingen kam zu Tapfheim und Zusum wird Stadtteil von Donauwörth.

Rettingen gehört zu den Ortschaften, die sich südlich der Donau im Donauried aus Einzelhöfen, den Schwaigen, entwickelt haben. Der Ortsname Rettingen (= zu den Leuten des Rot) entstand aus einem Flurnamen. 1398 heisst es “Roettingen uf der Züsen”. 1425 mussten fünf Schwaigen zu Röttingen an das Donauwörther Kloster Heilig Kreuz Gülten abliefern. 1492 waren es sieben Häuser in Rötingsweiler, die dorthin gülteten. Die Grundherren des Ortes waren das Kloster Heilig Kreuz und die Marktgrafschaft Burgau.

(lt. Text auf der Homepage der Gemeinde Tapfheim)

 

 

 

  Brachstadt

 

„In Rot ein durchgehendes silbernes Andreaskreuz, dem eine stilisierte silberne Distel mit goldenem Butzen aufgelegt ist“

(lt. Schreiben des Bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 09.05.1961 an die Gemeinde Brachstadt auf das Antragsschreiben der Gemeinde vom 12.12.1960 zur Annahme eines Wappens“

Die Silberdistel, eine seltene und geschützte Pflanze des Kesseltals,  im Wappen von Brachstadt versinnbildlicht das Brachland, das namengebend für das Dorf „Brachstadt“ wurde; der silberne Schragen in Rot ist dem Stammwappen der Oettinger entnommen und erinnert an die Grundherrschaft der Grafen, wie beim Oppertshofener Wappen ebenso.

 

 

 

 

  Oppertshofen

 

„Durch einen silbernern Schragen schräg geviert von Grün und Rot; in den Vierteln je ein außen gewendetes goldenes Kleeblatt.

Der Schragen, das heraldische Andreaskreuz, ist dem Wappen der Grafen und Fürsten von Oettingen entlehnt, da diese nicht nur die bedeutendsten Grundherren, sondern lange Zeit auch die Landesherren für Oppertshofen waren. Als originelles Motiv für die Landwirtschaft, die einst und jetzt den bestimmenden Erwerbszweig der Gemeindebevölkerung bildet, wurden Kleeblätter gewählt. Das Innenministerium gab die Zustimmung zur Wappenannahme durch Entschließung vom 27. April 1943.“

(lt. einer Zeitungsbeilage der Rieser Nachrichten von 1964)

            

 

 

 

  Tapfheim

 

Der Ort war Sitz eines niederen Adels, der Herren von Tapfheim, das von 1067 bis 1401 bezeugt wird. Die Augsburger Bürgerfamilie Küchenmeister (“Küchenmeister v. Tapfheim”), in der 2. Hälfte des 14 Jh. urkundlich erwähnt, war durch besondere Rechte mit Tapfheim verbunden. Ihr Wappen (Einhornrumpf) wurde in der ersten Hälfte des 16. Jh. in das Siegel des Gerichts Tapfheim übernommen. Nachdem gegen Ende des 14. Jh. die Hofmark Tapfheim den Herren von Waldkirch gehörte, wurde diese im Jahre 1505 dem neugegründeten Fürstentum Pfalz-Neuburg zugeteilt. Die Bayern- herzöge und die Fürsten von Pfalz-Neuburg setzten Vögte als ihre Verwalter ein, die im Tapfheimer Schloss amtierten. Zum Zisterzienserkloster Kaisheim bestanden zwischen 1269 und 1803 enge kirchliche Beziehungen.

(lt. Text auf der Homepage der Gemeinde Tapfheim)

 

 

 

 

  Gemeindewappen heute

 

 

Geteilt; oben gespalten von Gold und Blau, vorne ein rot gezungter blauer Einhornrumpf. Hinten der goldene Großbuchstabe "K"; unten im Silber ein rotes Andreaskreuz, das am Kreuzungspunkt mit einer rot bordierten goldenen Kugel belegt ist, darin ein rotes Doppelkreuz mit rotem Fußbalken.

Im Rahmen der Gebietsreform wurden 1972 die ehemals selbstständigen Gemeinden Tapfheim, Brachstadt, Donaumünster, Erlingshofen, Oppertshofen und der Gemeindeteil Rettingen der Gemeinde Zusum-Rettingen zur neuen Gemeinde Tapfheim zusammengelegt. Das neue Gemeindewappen versucht, unter teilweiser Übernahme der untergegangenen Gemeindewappen auf geschichtliche Gemeinsamkeiten der verschiedenen Ortsteile hinzuweisen.

Der Großbuchstabe "K" wurde dem alten Klosterwappen von Kaisheim entnommen uns steht für die ehemaligen kirchlichen und grundherrschaftlichen Verflechtungen dieses Zisterzienerklosters mit dem Gemeindegebiet. Der Einhornrumpf findet sich seit dem 16. Jahrhundert als Gerichtssiegel von Tapfheim. Das Andreaskreuz im unteren Feld symbolisiert die historischen Beziehungen zu den Grafen von Oettingen. Das Kreuz im roten Kreis verweist auf das Kloster Heilig-Kreuz in Donauwörth. Die historischen Verbindungen des Gemeindegebiets zum Kloster St. Ulrich und Afra in Augsburg, sowie ganz allgemein zum Hochstift Augsburg, werden durch die Tingierung Silber und Rot aus dem Augsburger Hochstiftswappen hervorgehoben.

(lt. Text auf der Homepage der Gemeinde Tapfheim)